Jammern hift – nützt aber nichts

Christine Winter // Kommunikationsprobleme

27. April 2015  

Wenn du mal ehrlich bist – es tut schon irgendwie gut, wenn du jemandem deine geballten Sorgen, Misserfolge, dumm gelaufenen Vorhaben, persönlichen Mängel und dem Frust der Woche an die Backe quatschen kannst. Oder?

Dann bist du wenigstens nicht mehr allein mit deinem alltäglichen Drama.

Schwupps, schon ist der Mensch neben dir genauso besorgt, frustriert, deprimiert, verunsichert, hoffnungslos… Und denkt sich: „Ich geh mal jemanden volljammern. Es tut schon irgendwie gut, wenn ich meine geballten Sorgen etc. und vor allem meine jetzt echt miese Laune jemandem mit-teile.”

Und plötzlich haben um dich herum auch alle weniger gute Laune. Wenn das kein Grund zum Jammern ist…?

Du machst sowas nicht?

Entschuldige. Ich habe glatt von mir auf andere geschlossen. Verzeih mir, das nehme ich natürlich sofort zurück.

ICH mache es. Ich jammere die Leute um mich herum voll. Mal nur mit einer kleinen negativen Bemerkung über etwas, das mir gerade in den Kopf schießt. Aber in letzter Zeit auch ganz häufig über den Alltag, das Leben, kurz: „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden”.

Findest du das dumm?

Ja, ich auch. Und weißt du, was noch dümmer ist? Ich mache das mittlerweile sogar, wenn gar niemand um mich herum ist. In meinen gedanklichen Selbstgesprächen jammere ich mich selber voll! Und das ist ja wohl mal so richtig überflüssig.

Das muss sich ändern. Jawoll.

Deswegen habe ich mir überlegt, dass gemeinsames Nicht-Jammern den Effekt umkehren könnte. Wenn ich nicht jammere und du nicht jammerst und wir gemeinsam schaffen, dass um uns herum auch alle nicht jammern… Und vor allem: Wenn wir alle es schaffen, dass wir auch in unseren Gedanken-Selbstgesprächen nicht jammern…

Dann macht das richtig gute Laune!

Bist du dabei?
Aber du denkst dir: „Boah, echt, es ist Montag abend und du willst, dass ich nicht jammere??? Ich muss morgen wieder in die Schule/die Uni/den Job/mein Alltags-Trallala…”

Okay, das verstehe ich. Geht mir auch so. Deswegen starte ich am Freitag – mit dem verlängerten Wochenende habe ich genug Zeit zum Üben, bevor der Alltag wieder losgeht.

Na, bist du dabei?

Am Donnerstag schreibe ich hier im Blog nochmal genauer, wie ich mir unsere gemeinsame jammerfreie Zeit vorstelle. Und auf der Stille-Stärken-Facebook-Seite wird es dann auch jeden Tag einen kleinen Bericht über mein Nicht-Jammern geben. Ich freue mich darauf, dich dort zu treffen.

Na dann: Sei du selbst, lass die anderen anders sein.

Deine

Christine

PS: Um dich herum gibt es zu viele Leute, die dich volljammern? Dann teile doch einfach diesen Artikel – und wir werden alle zusammen jammerfrei.