Was heißt hier “Trancegeschichte”?

Christine Winter // Coaching-Geschichten

24. November 2014  

In einem früheren Artikel habe dir kommentarlos eine „Trancegeschichte“ über eine Traumzauberin zu lesen gegeben. Ich hätte sie auch Phantasiegeschichte oder Metapher oder Märchen nennen können. Oder einfach nur „Geschichte“.

Die Idee für den Text kam mir unter der Dusche.

Ich habe mich dann sofort an den Computer gesetzt und geschrieben. Die Gedanken sind nur so aus mir heraus in die Tastatur geflossen. Ich hatte tatsächlich vollkommen die Zeit und alles um mich herum vergessen. Erst, nachdem ich alles nochmal durchgelesen hatte, bin ich wieder im Hier und Jetzt angekommen, und ich war erstaunt, dass fast eineinhalb Stunden vergangen waren. Ich war voll und ganz in meine Ideen vertieft gewesen.

Was ist eine Trance?

Warst du schon mal in ein Buch, einen Text, eine Geschichte ganz vertieft – so dass du nichts mehr um dich herum mitbekommen hast? Oder bist du vollkommen mit einem Film „mitgegangen“? Vielleicht kannst du auch gut tagträumen und tauchst ganz und gar in deine Ideen ein…?

Trance ist nichts besonderes. Es ist ein alltägliches Phänomen, das ganz normal über den Tag öfter vorkommt. Zum Beispiel fahre ich beinahe jeden Tag die gleiche Strecke mit dem Auto. Und wenn ich dann zuhause angekommen bin, könnte ich oft gar nicht sagen, wie ich den Weg zurückgelegt habe – das habe ich wohl unbewusst hingekriegt.

Es ist mir schon öfter passiert, dass ich in meiner Garage stand und dachte: „Mist, ich wollte doch auf dem Heimweg in den Supermarkt. Ich habe ja gar nichts zu essen daheim.“

Trance ist einfach nur ein Zustand, bei dem das bewusste Denken und die Logik in den Hintergrund tritt und einer entspannten Gelassenheit Platz macht, in der unbewusste Prozesse ablaufen.

Warum eine Trancegeschichte?

Die Geschichte von der Traumzauberin ist in meiner Phantasie entstanden, während meine Logik und – wenn du so willst – mein Verstand Pause machte. Es ist nicht „normal“, dass eine Traumzauberin auftaucht, dass du dich aus deinem Körper heraus bewegst und dass sich Räume verwandeln. Ich war in Trance, als ich darüber geschrieben habe. (Und ich habe es sehr genossen…)

Wenn du dich auf die Geschichte eingelassen hast und meinen Ideen gefolgt bist, dann hast du dich vielleicht auch zum Träumen anregen lassen. Vielleicht hast du eigene Ideen entwickelt, wie du zu einer Lösung kommen könntest. Oder du hast die Geschichte für dich noch ein wenig weitergesponnen. Oder sie hat irgendetwas in dir berührt…

Vielleicht ist es mir gelungen, dich beim Lesen meiner Geschichte in eine Stimmung zu versetzen, in der es keine Rolle spielte, dass das alles „in Wirklichkeit“ gar nicht wahr sein kann.

Ich gestehe, dass ich die Geschichte über die Traumzauberin für mich selbst geschrieben habe. Und indem ich sie mir nicht nur ausgedacht, sondern auch aufgeschrieben habe, hat sich mein Problemdenken aufgelöst und ich konnte neue Lösungen ausprobieren.

Als ich dann fertig war und mir meinen Text nochmal durchgelesen habe, kam mir der Gedanke, dass möglicherweise auch für dich ein wenig Phantasie beim Thema „Veränderung“ hilfreich sein könnte.

Und warum funktioniert das?

Wenn ich ein Problem habe, dann kreisen meine Gedanken immer wieder um den gleichen Punkt.

“Ich muss etwas verändern, weil es so nicht geht, und doch weiß ich genau, dass ich nichts ändern kann, denn wenn ich etwas ändern könnte, hätte ich es ja schon längst geändert, und doch muss ich etwas ändern undsoweiterundsofort…”

Die Denkspirale wird bei jeder Runde ein bisschen enger, bis irgendwann gar nichts mehr geht und ich mich komplett festgefahren fühle.

Wenn ich eine Geschichte lese (oder höre oder schreibe), die auf kreative und “unrealistische” Weise mit einem Thema umgeht, dann kann ich die Denkspirale verlassen und “abschalten”. Dann macht der Verstand erst mal eine Weile Pause. Und mit einem Mal kommen mir kreative oder unkonventionelle Ideen (meistens als bildliche “Geistesblitze” oder als ein kurzes “Gefühlchen”).

Manchmal kommt meine Denkspirale komplett zum Stillstand, weil ich plötzlich genau weiß, wie meine Lösung ausschaut. Und manchmal ändert sich nur meine Stimmung, und ich nehme meine festgefahrenen Gedanken nicht mehr so ernst.

Eine kleine Veränderung gibt es immer. Und irgendwann, wenn die Zeit reif ist, schleicht sich eine neue Lösung heran…

In einem älteren Artikel findest du ein Beispiel für eine Geschichte, die ich nach einem Coaching für meine Klientin geschrieben habe. Die Geschichte hat ihr ermöglicht, die eigenen Stärken zu entdecken und für sich und ihr Vorhaben die Prioritäten neu zu ordnen.

Was denkst du?

Gibt es Geschichten, die dich aus dem eingefahrenen Denken zu neuen Ideen bringen? Hast du schon mal nach einem Roman, einem Spielfilm “neu gedacht”?

Oder lässt du lieber in Tagträumen deiner Phantasie Raum für Lösungen, die du mit viel Nachdenken niemals finden würdest?

Ich freue mich auf deine Kommentare.

Sei du selbst, lass die anderen anders sein.
Deine

Christine