Die schnellste Entspannung der Welt

Christine Winter // Soziale Ängste

10. Juli 2014  

Manchmal willst du auf die Schnelle deine Anspannung loswerden. Vielleicht hast du auch schon die perfekte Entspannungs­methode für dich gefunden – es gibt ja unzählige für jeden Geschmack:

  • Meditation,
  • Yoga,
  • Progressive Muskel­ent­spannung,
  • Autogenes Training,
  • Tai Chi,
  • Achtsamkeit,
  • undsoweiterundsofort.

Jede dieser Methoden ist super hilfreich.
Jede braucht eine Weile, bis man sie erlernt hat.
Und jede braucht eine gewisse Zeit, bis du damit zur Ruhe kommen und wirklich entspannen kannst.

So viel Zeit hast du nicht, wenn du JETZT nach vorne gehen und eine Präsentation halten musst. Du kannst dir – sagen wir mal – maximal eine Minute nehmen, bevor du dran bist…

Was du aber immer und überall machen kannst – selbst wenn du schon vorne am Rednerpult stehst und darauf wartest, dass deine Zuhörer bereit zum Zuhören sind:

  1. Atme gegen den Lippenwiderstand langsam und gleichmäßig vollständig aus und dann so tief wieder ein, dass es sich gut anfühlt.
  2. Nochmal. Spüre dabei, ob sich deine Schultern beim Einatmen von allein ein wenig in Richtung der Ohren bewegen (ohne dass du irgendetwas mit ihnen machst).
  3. Und nochmal. Wenn die Schultern beim Einatmen hoch gehen: Lass sie sich beim Ausatmen ganz bewusst nach hinten unten bewegen (so in Richtung Gesäßtasche deiner Jeans).
    Keine Sorge – das einzige, was eventuelle Zuschauer sehen, ist, dass du jetzt schon viel aufrechter dastehst.
  4. Wiederhole das Sinkenlassen der Schultern beim weiteratmen und beobachte, wie sie entspannter werden. Bei mir dauert das meistens so um die sieben bewusste Atemzüge lang. So viel Zeit kannst du dir immer nehmen!
  5. Wenn die Schultern beim Atmen unten bleiben, haben sich deine Nackenmuskeln entspannt, der Brustkorb ist „offen“ und der Atem kann ungehindert ein- und ausfließen. Außerdem hast du eine wesentlich freiere Stimme und dein Hirn ist bestens mit Sauerstoff versorgt.
    Also: Leg los!

Mir reicht diese kleine Entspannung am Anfang meistens, um gut durch die ganze Präsentation zu kommen.

Wenn du aber während des Vortrages nochmal angespannt bist: Gönne dir und deinem Publikum eine kleine Pause und einige ruhige Atemzüge. Durchschnaufen tut auch deinen Zuhörern zwischendurch gut.

Wahrscheinlich habe ich in der Überschrift übertrieben und es gibt eine noch schnellere Entspannungsmöglichkeit. Aber für mich ist das die schnellste und beste. Überall unauffällig einsetzbar, mit sofort spürbarem Ergebnis – und dazu noch völlig nebenwirkungsfrei.

Was hast du für Erfahrungen mit Entspannung? Nutzt du eine von den Methoden, die ich im Vorspann aufgezählt habe? Oder kennst du noch was besseres?

Sei du selbst, lass die anderen anders sein.
Deine

Christine