Meine Stimmung herbstelt. Dabei ist das Wetter noch gar nicht danach. Gestern gab es hier fast 25 Grad und herrlichstes Noch-Sommerwetter.
Daran kann es also nicht liegen.
Aber in mir drinnen macht sich Herbststimmung breit. Und wenn in mir drin Herbst ist, dann finde ich das ziemlich lästig. Vor allem, weil ich mich dann selbst nicht so gut leiden kann.
Tja, wenn ich mich selber nicht so besonders mag, dann mag ich auch nicht unbedingt Leute um mich herum. Dann möchte ich mich am liebsten irgendwo, wo es warm und kuschelig ist, zusammenrollen wie eine Katze und mir selbst etwas vorschnurren, das Fell lecken und dahindösen.
Ja, eine Katze zu sein wäre in dieser Jahreszeit, in der es nicht mehr Sommer ist, schön.
Ich glaube, nach den vielen langen, sonnigen Tagen ist es für mich jetzt Zeit, mich mehr in mich zurückzuziehen. Ich sollte wohl wieder konsequent regelmäßig schreiben – auch wenn ich mich wegen meiner herbstlichen Stimmung nicht so leicht dazu aufraffen kann. Ich könnte auch wieder regelmäßig lesen – nicht nur mal eben so am Badesee schnell einen Roman verschlingen, sondern ein bewusst ausgewähltes Buch in aller Ruhe von vorne bis hinten lesen und durchdenken.
Oh, und das wichtigste „Hobby“ im Herbst und Winter habe ich beinahe vergessen:
Tagträumen.
Tagträumen klappt am besten, wenn die Tage merklich kürzer werden.
Zu einem guten Tagtraum brauche ich gar nicht viel: Ein kuscheliges warmes Plätzchen mit einer Wolldecke, eine Kanne lecker duftenden Tee, ein bisschen leise Klaviermusik und eine kleine Weile ungestörte Zeit.
Ich glaube, das sind die Momente, in denen ich mich ein wenig fühle wie eine Katze.
Ich fürchte, der Sommer lässt sich nicht mehr viel länger festhalten. Die Tage werden unweigerlich kürzer und kühler. Die Abende sind lang und dunkel. Und meine Stimmung wird herbstlich.
Die Jahreszeit der Bücher, der Musik und der Tagträume ist da.
Ich glaube, ich finde den Herbst doch irgendwie schön. Und ich freue mich unterdessen, dass schon in drei Monaten die Tage wieder länger werden.
Jetzt suche ich mir ein schönes Buch und eine CD mit Klaviermusik aus und hole meine Wolldecke aus ihrem Sommerquartier…
Ich wünsche dir, dass du deine Herbstabende voll und ganz auf deine Weise genießen kannst.
Sei du selbst, lass die anderen anders sein.
Deine