Wenn die Motivation weit, weit weg ist….

Christine Winter // Persönliche Entwicklung

7. Oktober 2018  

Du kennst das, da bin ich sicher:

Da ist diese eine Aufgabe.
Und sie ist da schon seit Wochen.
Du weißt, dass du sie machen müsstest.
Genauer gesagt weißt du, dass kein Weg daran vorbeiführt.
Du musst sie machen. Früher oder später. Also, irgendwann mal…

Die Aufgabe ist da. Und es fühlt sich an, als ob sie dich vorwurfsvoll anstarrt.
Also schaust du vorsichtshalber nicht mehr hin. Dann siehst du sie nicht.
Wenn du sie nicht mehr siehst, könnte sie sich ja einfach in Luft auflösen. Irgendwie…

…ist die Blockade vorprogrammiert.

Das Ignorieren macht aus der Aufgabe (die dir nichts Böses wollte, sondern einfach nur darauf wartete, gemacht zu werden) recht schnell eine fiese dicke fette Blockade.

Und im Laufe der Zeit weißt du ganz genau: Das wird nie was.
Die Aufgabe kann man nicht schaffen.
Keine Chance.
Weil’s einfach nicht geht.

Was tun, wenn kein Weg da hinführt, wo das Ziel wartet?

Ich weiß, wovon ich rede.

Seit September 2017 – ja, 2017! – steht auf meiner Liste mit den nicht sooo extrem dringenden Aufgaben, die ich trotzdem langsam endlich mal umsetzen sollte, der immer gleiche Punkt ganz oben:

Neuen Blogartikel veröffentlichen

Seit zwölfeinhalb Monaten ignoriere ich, dass das da steht.
Offen gesagt kann ich da längst mühelos drüberweglesen. Gar kein Problem.
Was ein Jahr warten konnte, kann auch noch ein paar Tage länger warten.

Die Aufgabe läuft mir ja auch nicht weg. Und weil meine Aufgabenliste digital im Tablet gespeichert ist, kann ich mit einem einzigen schnellen „Wisch“ die lästige Erinnerung um eine Woche verschieben.

Die App zählt mit. Ich habe diesen eine Punkt auf meiner Liste jetzt 54 mal verschoben!

Das Ziel ist, dass im Blog ein neuer Text erscheint. Die Aufgabe ist, diesen Text zu schreiben und im Internet zu speichern, so dass du ihn dort lesen kannst.

Meine Motivation für’s Schreiben ist…
hmmm…
tja…
öööööööhm…
sagen wir mal…
woanders.

Denn die Aufgabe kommt mir riiiiiiiesig vor. Und es dauert Stuuuuuunden, bis du das Ergebnis siehst. Es sind nämlich gaaanz viele kleine Einzelschrittchen, die ich alle machen müsste. Sonst wird das nix…

Lieber erst mal nix machen…
Gar nicht erst anfangen…
Einfach ignorieren…

Klar ist: Es fehlt die Motivation.

Ich bräuchte einen Anfang.
Einen Schubs, um einen allerersten Schritt zu machen.
Und jemanden, der sieht, dass ich diesen Schritt auch wirklich mache.

„Motivation“ ist nämlich das, was in mir drin sagt: „Okay, ich mache jetzt einen Schritt, um die Aufgabe anzugehen. Und dann mache ich einen weiteren, um voranzukommen. Und weil ich grad dabei bin, mache ich den nächsten auch gleich noch mit.“

So einfach ist das. Nicht.

Motivation kommt nicht von allein.
Jedenfalls nicht, wenn ihr eine Blockade im Weg steht.

Da helfen auch lieb gemeinte Tipps von Freunden, Eltern, Bekannten nichts:
„Jetzt stellt dich halt nicht so an. Mach’s doch einfach.“
„Du musst dich eben noch mehr anstrengen. Von nichts kommt nichts.“
„Hab dich nicht so. Voriges Jahr hast du es doch auch gemacht.“
„Abwarten – irgendwann wird der Knoten dann schon platzen…“
„Ich mach mir da immer eine Liste und da schreibe ich alle Aufgaben drauf und bla bla bla…“

Die Motivation liegt derweil irgendwo in der Ecke und lacht sich schlapp.
Sie weiß genau, dass sie so nicht aktiv wird.

Damit die Motivation kommt, muss sie wissen, wo’s hingehen soll.

Und jetzt habe ich sie in die Spur gesetzt, damit sie mich in der Spur hält.

Es war letztenendes sogar ziemlich einfach, die Motivation zu finden – und die Schritte da hin haben mir sogar eine Menge Spaß gemacht.

Ich sitze hier und schreibe und stelle fest:
Die Motivation reicht noch für einen zweiten Text… *grins*
Im nächsten Artikel wird’s darum gehen, wie man die Motivation macht.
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