Du hast also bereits die Motivation entdeckt, erste (vernünftig kleine) Schritte gemacht und dir Unterstützung gesucht. Das ist eine ganze Menge. Respekt!
Jetzt gibt’s da aber ein neues Problem: Es zieht dich mit aller Kraft rein in die Komfortzone.
Je mehr du du dich anstrengst, auf dein Ziel hin zu arbeiten, desto mehr möchtest du dich zurückziehen und es dir einfach machen. Und überhaupt – warum muss man sich denn immer überwinden, um an sein Ziel zu kommen?
Die gute Nachricht ist:
Du musst nicht raus aus der Komfortzone!
Du musst dich auch nicht überwinden, das Unmögliche möglich zu machen.
Und wenn du einen inneren Schweinehund hat, der gut auf dich aufpasst, dann ist das super!
Du musst nicht jemand anderer werden, um deine Ziele zu erreichen.
Wie funktioniert Motivation am besten FÃœR DICH?
Großes Ziel oder kleiner Schritt?
Es gibt Menschen, die werden dann aktiv, wenn das Ziel riesig ist und ein echter Held gefragt ist.
Meine Beobachtung ist aber: Unter uns zurückhaltenden Menschen ist dieser Typus nicht besonders weit verbreitet.
Als eher stiller Mensch ist es vermutlich überhaupt nicht dein Ding, mal eben die Welt zu retten, nur weil’s sonst auch keiner erledigt.
Das heißt nicht, dass du nicht motiviert bist – aber die extrem riesigen Aufgaben sind eben nichts für dich.
Es ist völlig in Ordnung, in wirklich kleinen Schritten – möglichst ganz ohne Überforderung, Angst, Hilflosigkeit etc. – ein Ziel gemütlich zu verfolgen.
Du darfst dir deine Ziele ganz klein machen. (Es kann dir ja egal sein, was so ein extravertierter „Welt-Retten-Super-Hero“ darüber denken würde. Der ist anders. Du aber auch.)
Bei den vielen kleinen Schritten ist deine Herausforderung, sie immer wieder zu machen, bis du schließlich entspannt in dein persönliches Ziel spazierst.
Einfach überwinden oder lieber nichts riskieren?
„Du musst halt mal aus dir rausgehen.“
„Wenn du dich erst mal überwunden hast, dann wird’s einfacher.“
„Stell‘ dich nicht so an – das Risiko ist doch überschaubar…“
Menschen, die vom Charakter her eher zurückhaltend und von der Lebenseinstellung her eher ängstlich sind, empfinden „sich überwinden“ als ziemlich schrecklich.
(Dass die Superhelden-Typen das nicht verstehen, kann uns völlig egal sein. Für die ist „Action“ das beste, was ihnen passieren kann. Die sind eben ganz anders…)
Wenn du deine Abenteuer lieber ganz klein machen möchtest und von Risiken aller Art nichts hältst, dann machst du es eben auf deine Art. Du musst dich zu nichts überwinden.
Einsam oder gemeinsam?
Superhelden-Typen machen ihr Ding. Wer mal eben losmarschiert und die Welt rettet, der braucht keine Unterstützer (sondern allenfalls Publikum).
Stille Menschen brauchen (und wollen) dagegen am liebsten überhaupt kein Publikum. Aber ohne Unterstützung bleiben sie oft mitten in den vielen kleinen Schritten stecken. Und außerdem besteht immer die Gefahr, dass ihnen die Schritte doch zu groß oder zu viel werden und Überforderung droht…
Ein Verbindlichkeits-Partner hilft da weiter. Oder eine kleine Gruppe von Leuten, die alle keine Superhelden sein wollen und gemeinsam ihre Ziele auf die stille Weise angehen.