Darf ich mich vorstellen? (3)

Christine Winter // Persönliche Entwicklung

10. März 2016  

Auf dem Weg zum neuen Job – Teil 3

Im zweiten Teil der kleinen Artikelserie standen wir vor der vielleicht größten Hürde auf dem Weg zu einem neuen Job: Dem Vorstellungsgespräch.

Ich finde, dass es eigentlich ganz entspannt lief.

Aber jetzt geht die Warterei weiter – gar nicht entspannt, sondern voller Zweifel…

7. Wollen die mich – oder lehnen die mich ab?

Mal angenommen, das Gespräch lief im Wesentlichen ganz gut. Du hast dich in der Firma wohl gefühlt und vielleicht auch einen Einblick in die Abläufe und den künftigen Arbeitsplatz bekommen. Und das hat sich schon ganz gut angefühlt.

Aber in dem Moment, als du das Unternehmensgebäude verlassen hattest, waren wieder jede Menge Zweifel da:

„Oh Gott, was hab ich nur für einen Unsinn geredet! Das hatte ich doch alles ganz anders geplant. Und bei ein paar Fragen musste ich echt passen – das hätte ich vielleicht doch nicht zugeben sollen. Der eine Chef hatte auch ganz viel mitgeschrieben. Der vom Betriebsrat wirkte eher verschlossen, ich glaube, der mag mich nicht. Der andere Chef wirkte aber total nett und interessiert.
Lieber Himmel, was werden die wohl jetzt über mich da drinnen reden? Die haben bestimmt bessere Bewerber als mich und haben jetzt nur so getan, als ob sie sich vorstellen können, dass ich die Stelle kriege.
Schade, es hätte mir dort echt gut gefallen. Aber bestimmt haben die sich längst gegen mich entschieden.“

Da ist es wieder, das „Ich-will-mich-unter-der-Bettdecke-verkriechen-weil-alle-mich-ablehnen-Gefühl“.

Tatsache ist: So ein Vorstellungstermin kann ganz schön anstrengend sein. Und ein gemütlicher Abend ist danach genau richtig.
Damit er richtig gemütlich wird, solltest du aber das Grübeln möglichst lassen. Und vor allem: Jammere nicht dich und die Menschen um dich herum voll, wie schrecklich dein Auftritt war.
Beschäftige dich mit etwas anderem. Morgen ist auch noch ein Tag.

8. Was willst du eigentlich?

Jetzt kommt der wichtigste Moment der ganzen Jobsuche!

Nachdem ein wenig Zeit vergangen ist und du deinen Besuch in der Firma mit einigem Abstand betrachten kannst, triffst DU die Entscheidung.

Was sagt dein Gefühl? Möchtest du da jeden Tag hingehen? Möchtest du die angebotene Aufgabe die nächsten zwei Jahre machen? Ist in dir Interesse, Neugier, Vorfreude geweckt?

Ja? – Dann kennst du deine Antwort, wenn die Zusage der Firma kommt.

Gemischte Gefühle und ein Haufen Was-wäre-wenn-Gedanken sind normal. Die Sorge, dass es dann doch keinen Spaß machen könnte oder die Angst, dass du dich überschätzt, kann in diesem Moment durchaus aufkommen. Das macht nichts – wenn du genügend Freude im Hinblick auf die neue Stelle in dir findest, ist sie richtig.

9. Ja oder nein – es ist DEINE Entscheidung!

Es wird wieder eine Weile dauern, bis du von der Firma hörst. Aber eigentlich ist das gar nicht mehr wichtig, weil du ja schon weißt, wie du entschieden hast.

Entweder weißt du bereits: „Das war's nicht.“
Dann kannst du deinerseits absagen und ersparst dir so, dass dir die Firma mitteilt, dass es zwischen euch nicht gefunkt hat.

Oder du hast dich entschieden: „Das ist es.“
Dann darfst du dich freuen und schon mal kräftig feiern – auch wenn's noch dauert, bis du Bescheid bekommst.

Nun kann natürlich sein, dass sich das Unternehmen für einen anderen Bewerber entscheidet. Egal, ob du eine nachvollziehbare Begründung dafür bekommst oder nicht – es gibt immer einen Grund für die Entscheidung. Das muss dich aber nicht aus der Ruhe bringen, denn du weißt jetzt: Die richtige Stelle für dich zu finden ist möglich. Und da du nun schon einmal gesehen hast, wie es ist, wenn alles passt, wirst du auch weitere Stellen finden, die für dich passen…

Sei du selbst, lass die anderen anders sein.
Deine

Christine